R.U.F.® on Haufe Stage – ZP Köln

Fehlzeiten sind deutlich stärker beeinflussbar, als die meisten denken.

Auf der Zukunft Personal in Köln durfte ich meinen Vortrag „Krankenstand reduzieren – Gesundheitsbewusstsein und Mitarbeitermotivation steigern“ halten.

Das Thema Fehlzeiten ist aktueller denn je. Oft wird es rein statistisch oder problemorientiert betrachtet, dabei steckt darin enormes Potenzial für Entwicklung, Führung und Unternehmenskultur.

Im Vortrag habe ich drei zentrale Fakten hervorgehoben, die das verdeutlichen:

1. Die Krankheitsquote steigt seit Jahren deutlich an.
   In Deutschland lag die durchschnittliche Krankheitsquote 2024 bei rund 5,8 Prozent. Im Jahr 2007 betrug sie noch 3,2 Prozent. (Quelle: Statista)
2. Fehlzeiten folgen der wirtschaftlichen Stimmung.
   In den 1990er Jahren, als Deutschland als „der kranke Mann Europas“ galt, sind die Fehlzeiten stetig gesunken. Seit dem Ende der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 steigen sie dagegen kontinuierlich an. Das zeigt, wie stark emotionale Faktoren und wirtschaftliche Sicherheit miteinander verknüpft sind. Angst ist jedoch immer ein schlechter Ratgeber. (Quelle: BMWK)
3. Emotionale Bindung wirkt wie ein Schutzfaktor.
   Mitarbeitende mit hoher emotionaler Bindung haben rund 60 Prozent weniger Fehlzeiten als jene mit geringer oder fehlender Bindung. (Quelle: Gallup)

Diese Zahlen machen deutlich: Fehlzeiten sind kein rein medizinisches Phänomen. Sie sind ein Spiegel von Führung, Kultur und Vertrauen.

Leider ist das Wort „Fehlzeiten“ für viele negativ belegt – dabei steckt darin großes Entwicklungs- und Differenzierungspotenzial. Jedes Unternehmen kann und sollte dieses Potenzial heben. Denn wer Fehlzeiten aktiv managt, stärkt nicht nur die Gesundheit, sondern auch Motivation, Leistungsfähigkeit und Arbeitgeberattraktivität.

Ein herzlicher Dank geht an die Haufe Group für die Einladung, die hervorragende Organisation und die wertvollen Gespräche im Anschluss. Sie haben einmal mehr gezeigt: Das Thema betrifft jede Branche – und der Wille, etwas zu verändern, ist groß.