Impulsvortrag im Deutschen Sport und Olympia Museum

Was wäre, wenn Fehlzeiten kein Kostenfaktor, sondern ein Kulturbarometer wären?

Im November durfte ich beim 17. Kongress für betriebliche Gesundheitsförderung der Pronova BKK im Deutschen Sport- und Olympiamuseum in Köln vor über hundert HR-Professionals, Betriebsrätinnen, Betriebsräten und BGM-Expertinnen und -Experten sprechen.

Das Event stand unter der Überschrift: Fehlzeiten sind (k)ein Zufall – und hielt, was es versprach.

In meinem Vortrag „Fehlzeitenstrategie statt Zufall – Wie Management und Führung gemeinsam wirken“ stellte ich die vier zentralen Elemente meiner R.U.F.®-Methode vor:

1. Bewusstsein schaffen:
Veränderung entsteht erst, wenn erkannt wird, dass und wie Fehlzeiten tatsächlich beeinflussbar sind.

2. Kennzahlen kommunizieren:
Transparenz schafft Vertrauen. Nur was sichtbar ist, kann auch gesteuert werden.

3. Unterschiede wahrnehmen:
Wie unterschiedlich gehen wir mit Petra Sorgsam, Max Mehrarbeit oder Klaus Oftweg um? Genau hier beginnt gezielte Führung.

4. Gesprächsführung als Führungshandwerk:
Jede Abwesenheit verdient Aufmerksamkeit. Einfache Sätze wie:
„Mir ist aufgefallen, dass du gefehlt hast. Schön, dass du wieder da bist. Hatte deine Fehlzeit etwas mit dem Betrieb zu tun?“
bewirken mehr, als viele glauben.

Neben meinem Vortrag gab es zwei weitere inspirierende Impulse:

Prof. Dr. Claas Lahmann sprach über die vier Stellschrauben der Arbeitszufriedenheit:
sich gesehen fühlen, faire Behandlung erleben, psychologische Sicherheit empfinden und Autonomie in der eigenen Aufgabe erfahren. Er erinnerte zugleich daran, dass auch Selbstfürsorge eine zentrale, aber herausfordernde Aufgabe bleibt.

Nora Dietrich beleuchtete das Thema Mental Health als Zukunftsskill und betonte die Vorbildrolle der Führungskräfte: „Menschen tun nicht, was wir sagen – sie tun, was wir tun.“ Sie zeigte eindrücklich, was geschieht, wenn wir zu oft unsere eigenen roten Linien überschreiten.

Mein Fazit:

Fehlzeiten sind das neue Kulturbarometer.

Kein Employer Branding der Welt kann eine Unternehmenskultur kaschieren, die krank macht. Aber jedes Unternehmen kann eine Kultur gestalten, die motiviert, stärkt und bindet.

Mein Dank gilt dem gesamten Team der Pronova BKK für die hervorragende Organisation und insbesondere Stella Beck, Sonja Trautmann, Francesco Casaluci und Stefan Amendt für die Einladung und das Vertrauen.